Semperoper Dresden

Mit der 2024 beginnenden Intendanz von Nora Schmid eröffnet sich ein neues Kapitel der insgesamt über 350-jährigen Dresdner Operngeschichte, die nicht erst mit der Eröffnung der ersten Semperoper 1841, auch nicht mit der Gründung des „Deutschen Opern-Departments“ unter Carl Maria von Weber und Heinrich Vitzthum von Eckstädt zum 1. Januar 1817 einsetzt, sondern – mindestens – bis zur ersten deutschen Oper: „Dafne“ des kurfürstlich-sächsischen Hofkapellmeisters Heinrich Schütz, uraufgeführt von der Sächsischen Hofkapelle am 13. April 1627 in Torgau, zurückreicht. Die dort am 22. September 1548 erfolgte Gründung der Sächsischen Hofkapelle kann als frühester möglicher Beginn der Dresdner Operngeschichte gelten. In Dresden hat die Oper seit 1667 ihr festes Haus, wobei die Bauten und Standorte über die Jahrhunderte wechselten.

Egal, wo die Oper gerade beheimatet war: Stets trugen bedeutende künstlerische Persönlichkeiten zum Ruf der Opernstadt Dresden bei. Neben den schon erwähnten Hofkapellmeistern Schütz und Weber festigten Johann Adolph Hasse und Johann Gottlieb Naumann den Ruf der Dresdner Oper als einer der bedeutendsten Institutionen ihrer Art, bis hin zu den „Hausgöttern“ Richard Wagner und Richard Strauss. Der Königliche Hofkapellmeister Wagner brachte in Dresden seine Opern „Rienzi“ (1842), „Der fliegende Holländer“ (1843) und „Tannhäuser“ (1845) erstmals auf die Bühne. Richard Strauss bringt es auf insgesamt neun Uraufführungen in Dresden, darunter etwa „Salome“ (1905), „Elektra“ (1909) und „Der Rosenkavalier“ (1911). Dabei besteht kein Grund, nur auf die Vergangenheit zu verweisen: Auch in der Gegenwart bewegt sich die Sächsische Staatsoper in den Sparten Oper, Ballett und Konzert auf höchstem Niveau.

Dazu tragen wesentlich die am Haus beheimateten, hochkarätigen Ensembles bei.

Sächsische Staatskapelle Dresden

Die 1548 gegründete, international renommierte Sächsische Staatskapelle Dresden – Richard Wagners Wunderharfe – begrüßt 2024 Daniele Gatti als neuen Chefdirigenten. Stets konnten in Dresden hervorragende Vertreter ihres Fachs verpflichtet werden: Chefdirigenten und Generalmusikdirektoren wie Christian Thielemann, Giuseppe Sinopoli, Herbert Blomstedt, Kurt Sanderling oder Rudolf Kempe standen in der Nachfolge von prägenden Größen wie Ernst von Schuch oder Fritz Busch in Dresden am Pult.

Sächische Staatsopernchor

Von Carl Maria von Weber 1817 gegründet, wirkt der Sächsische Staatsopernchor Dresden nicht nur immer wieder im Bühnengeschehen der Semperoper mit, sondern ist mit seinem exzellenten „Dresdner Klang“ auch als Konzertchor erlebbar - seit der Spielzeit 2024/25 unter Jan Hoffmann als Chordirektors.

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Semperoper Ballett


Nur unwesentlich jünger ist das Semperoper Ballett, das die erste dauerhafte Einstellung von Tänzern am Dresdner Hoftheater 1825 als seinen Gründungsmoment ansieht. Ab der Spielzeit 2024/25 führt Kinsun Chan als neuer Ballettdirektor bis zunächst Ende der Spielzeit 2027/28 die 200jährige Geschichte der Company weiter.

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Das Opernhaus

Am 13. Februar 1985 wird die „dritte“ Semperoper mit Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ vierzig Jahre nach der Zerstörung wiedereröffnet und ist seitdem die Spielstätte der Sächsischen Staatsoper Dresden. Aus den Ruinen des am 13. Februar 1945 zerstörten zweiten Opernhauses von Gottfried Sempers erstand ab 1977 unter der Leitung von Wolfgang Hänsch der mit größtem planerischen und handwerklichen Geschick ausgeführte heutige Bau, der den weitgehend originalgetreuen Raumeindruck des Vorgängerbaus geschickt mit den notwendigen technischen und baulichen Modernisierungen verbindet. So kann ein zeitgemäßer, professioneller Opernbetrieb geboten werden, während die Besucher eines der zweifellos schönsten Theatergebäude der Welt erleben können. Mit seiner charakteristischen, geschwungenen Fassade mit der bekrönenden Quadriga prägt es den Theaterplatz und strahlt weit darüber hinaus als kulturelles Zentrum in die Welt. In seiner engen Verbindung mit Sempers 1855 vollendeter Gemäldegalerie steht es emblematisch für Dresden als Kunststadt. Dabei vereinen sich auch im Opernhaus selbst die verschiedensten Künste zum Gesamtwerk, begonnen beim reichhaltigen Dekor in Formen der italienischen Renaissance über Skulptur und Malerei bis hin zur hier stattfindenden Bühnenkunst, die das Wesen des Baus bestimmt. Entsprechend ihrer ursprünglichen Funktion auch als Sprechtheaterbühne bevölkern Figuren aus Opern- und Schauspielgeschichte vielgestaltig auf Balustraden, in Lünetten oder als Medaillons den bis ins kleinste Detail durchgestalteten Bau. Darin fließen die gesammelten Erfahrungen ihres ursprünglichen Erbauers ein, der bereits mit dem Entwurf für das Erste Königliche Hoftheater, das am 12. April 1841 eröffnet wurde, Maßstäbe gesetzt hatte. Hier fanden auch die Uraufführungen Richard Wagners statt. Am 21. September 1869 zerstört ein Feuer dieses Gebäude mit seiner charakteristischen Halbkreisform.

Geschichte der Semperoper