Oper

Die Gespenstersonate

Aribert Reimann

Ein junger Student, der mit Toten spricht; ein Alter, der sich die Hilfe seiner Mitmenschen erschleicht; ein Oberst, dessen Frau seit Jahren wie eine Mumie im Wandschrank haust und sich für einen Papageien hält sowie die schöne, aber kränkliche Tochter:...

Kammeroper
Text von August Strindberg aus dem Schwedischen übertragen und für Musik eingerichtet vom Komponisten und Uwe Schendel

In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln

Premiere
17. Februar 2023

Kurz gefasst

Ein junger Student, der mit Toten spricht; ein Alter, der sich die Hilfe seiner Mitmenschen erschleicht; ein Oberst, dessen Frau seit Jahren wie eine Mumie im Wandschrank haust und sich für einen Papageien hält sowie die schöne, aber kränkliche Tochter: Sie alle kommen in einem einst herrschaftlichen Haus zum »Gespenstersouper« zusammen. Was zunächst als bizarre Tischgesellschaft beginnt, wird jedoch schnell zur bitterbösen Abrechnung, bei der die tiefen Abgründe und verborgenen Geheimnisse aller Beteiligten nach und nach ans Licht kommen. Für seine 1984 in Berlin uraufgeführte Kammeroper »Die Gespenstersonate«, eine scharfsinnige und kluge Gesellschaftsanalyse, griff Komponist Aribert Reimann die literarische Vorlage des Schweden August Strindberg auf und konnte damit an den großen Erfolg seiner Literaturopern »Lear« und »Melusine« anknüpfen.

Handlung

Der junge Student Arkenholz besitzt eine außergewöhnliche Fähigkeit: Er kann Tote sehen, die solange auftauchen, bis ihr Tod gesühnt ist. Noch den Ereignissen einer für ihn traumatischen Nacht nachhängend, begegnet er vor einem ehemals herrschaftlichen Haus dem Geist eines verstorbenen Milchmädchens. Direktor Hummel, der Arkenholz’ Vater einst in den finanziellen Ruin trieb, beobachtet das scheinbare Selbstgespräch des Studenten und gibt sich als hilfsbedürftiger alter Mann aus. Er schwindelt Arkenholz vor, dass ihn am Unglück des Vaters keine Schuld treffe und bietet ihm eine Stellung sowie die Aussicht auf sein Erbe an. Darüber hinaus präsentiert er ihm die rätselhaften Menschen, die in diesem Haus wohnen: Den Obersten und seine Frau, »die Mumie«, die seit zwanzig Jahren in einem Wandschrank haust und sich für einen Papageien hält; deren Tochter, »das Fräulein«, das krank in einem Zimmer voller Hyazinthen lebt; den Geist des toten Konsuls und seine Tochter, die dunkle Dame und schließlich Hummels frühere Verlobte, das mittlerweile greise Fräulein Holsteinkrona. Johannsson, Hummels Diener, versucht Arkenholz vor den dunklen Machenschaften seines Herrn zu warnen – vergeblich. Zum traditionellen »Gespenstersouper«, zu dem sich alle im Haus seit zwanzig Jahren regelmäßig einfinden, erscheint Hummel, der als selbsternannter Richter eine große Abrechnung plant, uneingeladen mit Arkenholz. Schonungslos deckt er alle Geheimnisse der Beteiligten auf, bis der Richter plötzlich selbst auf der Anklagebank sitzt …