Oper

Die Großherzogin von Gerolstein liebt Männer in schmucken Uniformen. Zwar ist ihr Land für Kriege viel zu unbedeutend, doch für den Anblick strammer Soldaten bläst die Großherzogin nur zu gern zur Attacke.

Opera-bouffe in drei Akten
Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halevy

In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Premiere
29. Februar 2020

Kurz gefasst

Die Großherzogin von Gerolstein liebt Männer in schmucken Uniformen. Zwar ist ihr Land für Kriege viel zu unbedeutend, doch für den Anblick strammer Soldaten bläst die Großherzogin nur zu gern zur Attacke. Der einfache Soldat Fritz hat es ihr besonders angetan, und so macht sie den Gefreiten schnell zum General – doch der rutscht die großherzogliche Karriereleiter schnell wieder herunter. Jacques Offenbachs »Die Großherzogin von Gerolstein« war der »Hit« der Pariser Weltausstellung von 1867. Und bis heute hat die freche Komödie, die Militarismus, Vetternwirtschaft und Opportunismus genüsslich auf die Schippe nimmt, nichts von ihrem Schwung und ihrem Witz verloren. Regisseur Josef E. Köpplinger, ein Spezialist für unterhaltsames Musiktheater, inszeniert das Stück an der Semperoper.

Handlung

Erster Akt
Im Kleinstaat Gerolstein führt die Armee ein friedliches Leben, denn Krieg findet in dem strategisch unbedeutenden Landstrich niemals statt. Seit Jahren werden der Großherzogin von ihren Höflingen Kriege vorgespielt, damit diese ihrer Leidenschaft für attraktive Soldaten nachgehen kann. Einer dieser Soldaten ist Fritz, der die Gänsemagd Wanda liebt. General Bumm, der Minister Puck und die Hofdame Erusine von Nepumukka sind in Sorge: Mit zunehmendem Alter der Großherzogin steht zu befürchten, dass sie sich an einen einzigen Soldaten bindet und ihre vertrauten Hofschranzen entlässt. Um das zu verhindern, hat Baron Puck einem der Nachbarstaaten den Krieg erklärt. – Die Großherzogin inspiziert ihre Soldaten. Diesmal sticht der Soldat Fritz ihr besonders ins Auge. Zum Entsetzen der Hofschranzen befördert sie ihn einen Rang nach dem anderen bis zum Rittmeister. Prinz Paul, ein ausländischer Thronfolger, der nach dem Willen seines Vaters und der Gerolsteiner Minister die Großherzogin heiraten soll, trifft mit seinem Erzieher Baron Grog ein. Er bittet die Regentin, endlich einen Hochzeitstermin zu finden, aber diese lässt den Prinzen abblitzen. General Bumm will der Großherzogin die Pläne für den anstehenden Krieg darlegen, doch sie besteht darauf, die Meinung ihres neuen Rittmeisters einholen. Als General Bumm sich Ratschläge von Rangniedrigeren verbittet, befördert die Großherzogin Fritz kurzerhand zum General. Erusine und Puck beschwichtigen den gekränkten Bumm: Soll doch der unbedarfte Fritz den Krieg führen! Bumm tritt ab, und die Großherzogin stellt den Soldaten ihren neuen General vor. Dass dieser sich unbedingt noch von seiner Wanda verabschieden will, macht die Großherzogin reichlich nervös. Doch dann überreicht sie Fritz als Glücksbringer für den Krieg den Degen ihres Vaters – und auf geht’s in den Krieg!

Zweiter Akt
Aufgeregt warten die Frauen auf die Rückkehr der Soldaten. Zum Entsetzen von Erusine, Puck und Bumm hat Fritz tatsächlich einen Feind ausfindig gemacht und den Krieg gewonnen. Die Großherzogin bleibt mit Fritz allein und gesteht ihm in verschlüsselter Form ihre Liebe. Doch Fritz begreift gar nichts. Erusine, Puck und Bumm haben sich mit dem ungeliebten Prinz Paul verschworen und beschlossen: Fritz muss weg. Sie treffen sich in einem Korridor des Schlosses vor dem Roten Zimmer, in dem in Gerolstein traditionell politische Morde verübt werden. Plötzlich werden sie von der Großherzogin überrascht. Sie ist außer sich: Fritz hat um die Hand Wandas angehalten. Sie lässt ihren Günstling fallen und schließt sich den Verschwörern an.

Dritter Akt
Die Verschwörer bereiten die Ermordung des General Fritz vor. Doch mittlerweile hat die Großherzogin Gefallen an Baron Grog gefunden, der ihr seinerseits Gefälligkeiten in Aussicht stellt, wenn sie endlich Prinz Paul heiratet. Die Großherzogin lässt das Mordkomplott abblasen und bereitet ihre Hochzeit vor. – Fritz und seine Wanda haben unterdessen geheiratet. Doch die Hochzeitsnacht wird immer wieder gestört, nicht zuletzt durch Puck und General Bumm, der seinen Nachfolger erneut zur Schlacht rufen lässt. Die Großherzogin feiert ihre Hochzeit mit Prinz Paul, um endlich ihr Glück mit Baron Grog genießen zu können. Fritz beschwert sich bitter, dass man ihn in eine Falle gelockt hat: Statt in die Schlacht hat man ihn in ein Fass gesteckt und weggerollt. Die Großherzogin degradiert ihren General zurück zum einfachen Soldaten, worüber der sich sogar freut. Die Großherzogin will nun Baron Grog zum neuen General und obersten Minister machen, doch als sie von dessen Frau und seinen sieben Kindern erfährt, belässt sie alles beim Alten. Mit Prinz Paul an ihrer Seite bleiben ihr immer noch die Soldaten.

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Making-of

Die Großherzogin von Gerolstein – Making-of (1)

Josef E. Köpplinger, Staatsintendant des Gärtnerplatztheaters in München, gibt mit Die Großherzogin von Gerolstein sein Regiedebüt an der Semperoper – und wird mit seiner Inszenierung die gesamte Semperoper in das Großherzogtum verwandeln. Die Großherzogin von Gerolstein, Opera-bouffe in drei Akten von Jacques Offenbach, Neuinszenierung in der Spielzeit 2019/20 an der Semperoper.
Making-of

Die Großherzogin von Gerolstein – Making-of (2)

Adam Cooper, preisgekrönter Tänzer, Musical-Star am Londoner West End und berühmt geworden durch den Film Billy Elliot, choreografiert unsere Soldaten in der Neuinszenierung Die Großherzogin von Gerolstein. Die Armee der Großherzogin ist vollständig kampf-unerprobt und längst nur noch eine beliebte Touristenattraktion des Landes... Adam Cooper gibt der Truppe individuelle Züge und stellt das tänzerische Talent der Darsteller heraus. 
Making-of

Die Großherzogin von Gerolstein – Making-of (3)

Anne Schwanewilms hat sich als eine der bedeutendsten Interpretinnen der Werke von Richard Strauss weltweit einen Namen gemacht und war in der Semperoper bisher vor allem in Opern von Richard Wagner und Richard Strauss zu erleben. Nun zeigt sie in Dresden eine ganz andere Seite ihres sängerischen und darstellerischen Könnens und interpretiert Offenbachs komplexe Frauenfigur mit ihren humoristischen und tragischen Facetten.
Stücktrailer

Die Großherzogin von Gerolstein

Die Großherzogin von Gerolstein liebt Männer in schmucken Uniformen. Zwar ist ihr Land für Kriege viel zu unbedeutend, doch für den Anblick strammer Soldaten bläst die Großherzogin nur zu gern zur Attacke. Der einfache Soldat Fritz hat es ihr besonders angetan, und so macht sie den Gefreiten schnell zum General – doch der rutscht die großherzogliche Karriereleiter schnell wieder herunter. Jacques Offenbachs Die Großherzogin von Gerolstein war der Hit der Pariser Weltausstellung von 1867. Und bis heute hat die freche Komödie, die Militarismus, Vetternwirtschaft und Opportunismus genüsslich auf die Schippe nimmt, nichts von ihrem Schwung und ihrem Witz verloren. Regisseur Josef E. Köpplinger, ein Spezialist für unterhaltsames Musiktheater, inszeniert das Stück an der Semperoper.